Spendenprojekt der DHL

Einzug der Gladiatoren

Im Dezember bat mich Herr Matzen in sein Büro um etwas mit mir zu besprechen. Er zeigte mir ein Schreiben vom DHL, in dem sie anfragen, ob sie im Rahmen ihrer jährlichen Tagung der Führungskräfte Deutschlands einen Tag bei uns soziale Arbeit leisten können. Das hieß: bei uns renovieren. Das jedoch nicht in den Ferien, sondern während eines normalen Schultags.

Erster Gedanke: uiuiui.

Zweiter Gedanke: Wunderbar, dann könnten die Räume der Villa gestrichen werden.

Dritter, vierter und fünfter Gedanke: Wie soll das nur an einem Schultag möglich sein? 
Wohin mit den Schülern? Passen so viele Menschen zum Arbeiten in die Villa?

Letzter Gedanke: Wie erkläre ich das den Kollegen?

Es hat sich dann gezeigt, dass wir tatsächlich dieses Abendteuer eingehen werden. Die großen Schüler sind nach dem Hauptunterricht auf einen Ausflug gegangen, die kleinen und der Kindergarten sind im Haus geblieben. Es gab ein einfaches Essen, in der kleinen Küche beim Kindergarten zubereitet. Passt.

Herr Matzen lud Herrn Gollmann und Frau Peschel zu einer Besichtigung und Besprechung ein. Wir haben uns die Villa angeschaut, festgestellt, dass der Festsaal und ein Klassenzimmer auch noch möglich wären und dass von den 90 Mitarbeitern 10 Menschen die Küchencrew sein werden. Wir mussten also niemanden verkosten, was wir gerne übernommen hätten. Es war ein bisschen schade, dass die DHL Mitarbeiter unseren Schülern nicht begegnen sollten/könnten.

Und dann war es so weit!

Frau Bösch öffnete den Eingang des Altbaus und eine nicht enden wollende Reihe an Menschen zog fröhlich in die Schule ein. Sie wurden im Festsaal kurz begrüßt, für ihre Aufgaben verteilt und los ging es.

Staunen über den leichten Rosa Ton für den Festsaal, Freude über das grünliche Gelb für das Klassenzimmer der 3. Klasse und Arbeitseifer in der Villa. Leichte Verzweiflung des begleitenden Malermeisters. Emsiges Brote schmieren, Gürkchen schneiden und Kaffee kochen in der Lehrküche. Es war beeindruckend! Frau Peschel meinte, bei uns sei es wie beim Wellness, so eine schöne und entspannte Stimmung. Die Räume und Flure nahmen Farbe an und die Zeit flog nur so dahin.

Frau Bösch, Frau Cuberli und ich entschlossen uns, doch noch die Espressobar aufzubauen und zu dem Kuchen aus der Bäckerei der Karl-Schubert-Werkstätten eine gute Tasse Kaffee zu servieren. Das und eine Rose für jeden, sollte unser Dank an die „Gladiatoren“ sein. Mittlerweile trudelten so langsam die Schüler ein und wollten natürlich unbedingt sehen, was in der Schule so vor sich geht. Es war ein großes „Hallo“! Die Räume wurden bewundert, die Gäste freudig begrüßt und mit ihnen kurz geplaudert. Es hatte doch noch eine Begegnung mit unseren Schülern stattfinden können.

Bei Kaffee und Kuchen hatten wir die Gelegenheit, mit den DHL Mitarbeitern in ein Gespräch zu kommen, so eine Espressobar ist schon etwas Feines.

Schlussakt: Alle versammelten sich noch einmal im großen Saal. Nach diesem straffen Zeitplan und der vielen Arbeit waren alle fröhlich und bedankten sich, dass sie bei uns sein durften. Der Dank von unserer Seite war natürlich sehr groß, da wir in den nächsten Jahren nicht zu diesen Streicharbeiten gekommen wären. Aber nicht genug damit, uns wurde mitgeteilt, dass Herr Gollman in Zukunft unser Pate sein wird und wenn wir etwas bräuchten ihn nur fragen müssten. Was für ein großes Geschenk!

Etwas Kurioses zum Schluss: Nachdem alle ihre Rose erhalten hatten, öffnete ich die Eingangstür des Altbaus für den Auszug der Gladiatoren. Und was taten diese? Sie bedankten sich bei uns! Eigentlich lag und liegt der Dank auf unserer Seite und mit diesem möchte ich den Bericht über dieses wunderbare Erlebnis auch beenden.

DANKE DHL!
 

Barbara Versock

 

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